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Ein Tag in meinem Job | Katharina Brück


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Katharina Brück

Beautysonntage, Kart fahren und Qualitätsarbeitsbuch: mein Job in einer Jungenwohngruppe

„Ich heiße Katharina Brück, bin ausgebildete Erzieherin und seit 2017 im Haus Niedersburg in der Außenwohngruppe Orca: einer Wohngruppe, in der neun Jungs zwischen 11 und 19 Jahren untergebracht sind. Zuvor war ich in einer gemischten Gruppe mit jüngeren Kindern und vor meinem Wechsel hierher etwas unsicher, da ich nicht wusste, ob ich mit einer reinen Jungengruppe gut klarkomme. Nach einem Probearbeitstag war das passé – und ich hellauf begeistert! Es ist wie ein zweites Zuhause – hier wird nicht gearbeitet, sondern gelebt.“

Klare Grenzen, transparente Kommunikation und gemeinsame Rituale

„Damit es gut läuft, braucht man schon ein Standing. Doch wenn man von Beginn an freundlich, aber bestimmt auftritt und dann noch bereit ist, zu jedem Einzelnen eine Beziehung aufzubauen, klappt das Miteinander auch gut. Ich lasse lieber eine Doku liegen als einen der Jungs, der das Gespräch sucht, abzuweisen. Und das honorieren die Jugendlichen auch. Wir haben richtig kleine Rituale: Zum Beispiel lesen wir morgens beim Frühstück gemeinsam das Horoskop. Das sorgt immer für den ein oder anderen Lacher.“

Gemeinsame Zeit

„Die Nacht ist um 5:30 Uhr vorbei, dann wecke ich die Jungs, es gibt Frühstück, bevor alle in die Schule müssen. Zu meinen schönsten Erlebnissen hier gehört zweifelsohne die zweiwöchige Ferienfreizeit: Zwei oder drei Betreuungskräfte fahren mit den Jungen in ein Ferienhaus. Zuletzt waren wir in Holland. Man lernt die Kids in einem anderen Kontext kennen, kann Bindungen aufbauen und viel Beziehungsarbeit leisten. Es ist anstrengend, aber für meine Arbeit eine totale Bereicherung!“

Verlässlichkeit in jeder Hinsicht

„Dokumentation, Gespräche mit Jugendamt oder Schule, Einkaufen – all das erledige ich am Vormittag, bevor um 13:00 Uhr der Kollege kommt und für die nächsten 24 Stunden übernimmt. Bei der Schichtplanung wird auf unsere Wünsche Rücksicht genommen, ein kurzfristiger Tausch ist auch drin. In einer Gemeinschaft füreinander einzustehen – im Team und in der Wohngruppe –, Rücksicht aufeinander zu nehmen und den anderen so zu akzeptieren, wie er ist, mit allen Ecken und Kanten: Das bedeutet für mich, Nächstenliebe zu leben.“

Arbeitsqualität = Bindungsqualität

„Von unserem Garten aus sieht man die Burg Rheinfels. Hier trinke ich morgens gerne mal einen Kaffee, ansonsten kicken wir hier viel oder blödeln herum. Die Jungs sind sehr aufgeschlossen – mir zuliebe machen wir „Beautysonntage“ mit Gurkenmasken, dafür gehe ich dann auch mit ihnen Kart fahren … Dank des Qualitätsarbeitsbuchs, der Teambesprechungen und der vielen Weiterbildungen fühle ich mich in meiner Arbeit gut aufgestellt. Und eines ist klar: Ich habe hier meinen Traumjob gefunden!“

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